Seit dem großen Felssturz im hinteren Wimbachtal am 5. August 2025 ist der Weg über den Trischübel-Pass (Nr. 411, 419, 421) gesperrt. Rund 3.000 Kubikmeter Fels haben den viel begangenen Steig verschüttet und unpassierbar gemacht. Ein geologisches Gutachten hat ergeben: Vor Ort besteht weiterhin große Felssturzgefahr, da noch rund 5.000 Kubikmeter weitgehend loses Gesteinsmaterial in der Felswand verblieben sind. Die Nationalparkverwaltung hat seit dem Felssturz-Ereignis intensiv an einer Alternativlösung gearbeitet: Im Frühsommer 2026 soll ein neuer, rund 600 Meter langer Steig fertig gestellt werden, der den Gefahrenbereich weiträumig umgeht.
Die neue Trassierung folgt einem alten Jägersteig und umgeht den Felssturzbereich im so genannten „Banngraben“ in südlicher Richtung. Damit der neue Steig den Anforderungen an mehrere tausend Begehungen pro Jahr in beiden Richtungen erfüllt, wird der Jägersteig aktuell ertüchtigt. Die Waldarbeiter vom Revier Au-Schapbach haben bis zu den ersten Schneefällen intensiv an der Neutrassierung des Steiges gearbeitet: „Wir haben rund 250 Meter im unteren Teil bereits fertig gestellt. Im oberen Teil trifft der Steig direkt nach dem Banngraben wieder auf den bestehenden Wanderweg Richtung Trischübel. In diesem Abschnitt müssen Wanderer künftig eine rund zehn Meter hohe Geländekante überwinden. Hier haben wir bereits 30 Meter Stahlseil und mehrere Eisenbügel eingebaut“, erklärt Revierleiter Martin Weckel und ergänzt: „Damit ist klar: Der neue Steig wird eine höhere Schwierigkeit haben als der alte. Er ist deutlich steiler, es besteht Absturzgefahr und auch mit Steinschlag ist zu rechnen. Eine einfachere Wegführung ist in diesem dynamischen, hochalpinen Gelände leider nicht möglich.“
Die Steigbauarbeiten sollen im Frühsommer 2026 fertiggestellt sein, vorausgesetzt, die Schneelage im ausgehenden Winter lässt einen zeitigen Arbeitsbeginn zu. Die Nationalparkverwaltung hat bislang über 500 Mannstunden in die Arbeiten investiert, auch die Kosten trägt der Nationalpark. Die neue, offizielle Wegführung wird im Frühsommer 2026 bekannt gegeben und entsprechend beschildert. Bergsteiger müssen sich somit künftig beim Überstieg des Trischübl-Passes im Wimbachtal auf drahtseilgesicherte, ausgesetzte Kletterstellen mit Absturzgefahr einstellen. Für Hunde ist der Steig nicht geeignet.
Die Nationalparkverwaltung und die Sektion Berchtesgaden des Deutschen Alpenvereins (DAV) warnen weiterhin vor dem Betreten des gesperrten Felssturzbereichs – auch bei Skitouren in der bevorstehenden Wintersaison. Es besteht nach wie vor akute Felssturzgefahr. Eine entsprechende Beschilderung zur Sperrung wird vor Ort und an den zentralen Zugängen (Eingang Wimbachtal, St. Bartholomä) angebracht.
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Neuer Steig im Wimbachtal_1.jpg
Bildnachweis: Nationalpark Berchtesgaden
Bis zum Wintereinbruch haben die Waldarbeiter des Nationalpark-Reviers Au-Schapbach intensiv an der Neutrassierung des Steiges im hinteren Wimbachtal gearbeitet. Der bestehende Steig ist seit einem großen Felssturz im August 2025 gesperrt. Die Arbeiten am neuen Steig sollen im Frühsommer 2026 fertiggestellt werden.
Neuer Steig im Wimbachtal_2.jpg
Bildnachweis: Nationalpark Berchtesgaden
Rund 30 Meter Stahlseil und mehrere Eisenbügel im oberen Bereich des neuen Steiges sollen Bergsteigerinnen und Bergsteigern das Überwinden einer rund zehn Meter hohen Geländekante ermöglichen. Der neue Steig wird schwieriger zu begehen sein als der alte, durch einen Felssturz verschüttete Weg.


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